Die Überschrift klingt zynisch, aber das Verhalten einiger Pharmafirmen drängt diese Vermutung auf.
Am 30. Januar 2013 berichtete Ulrike Unfug in der Sendung plusminus im ARD, dass Pharmafirmen häufig bewährte Medikamente vom Markt nehmen, nur um sie kurze Zeit später wieder unter einem neuen Namen und deutlich teurer auf den Markt zu bringen.
Der einfache Grund: das Medikament ist zwar wirksam gegen eine bestimmte Krankheit x, aber nur wenige Menschen sind von dieser Krankheit betroffen. Zufällig hat sich herausgestellt, dass auch Menschen mit einer anderen Krankheit, nennen wir sie y, vom gleichen Wirkstoff profitieren. Zufällig sind viel mehr Menschen von y betroffen. Häufige Praxis ist, das Medikament gegen Krankheit x vom Markt zu nehmen und gegen Krankheit y zu einem höheren Preis auf den Markt zu bringen.
Erfreuliche Nebenwirkung für die betroffene Pharmafirma: eine deutliche Gewinnsteigerung. Unerwünschte Nebenwirkungen: die an x Erkrankten erhalten das wirksame Medikament nicht mehr und die an y Erkrankten müssen für den gleichen Wirkstoff tief in die Tasche greifen. Aber dass tun ja die Krankenkassen für sie.
Glücklich können sich diejenigen schätzen, bei denen mehrere Krankheiten diagnostiziert wurden, gegen die der gleiche Wirkstoff wirkt. Sie können entweder x oder y behandeln lassen, je nachdem welches Medikament wofür zugelassen ist.
Das System lebt weiter. Es scheint sich für Pharamafirmen richtig zu lohnen. Und das alles auf Kosten der Patienten und der Krankenkasse.
Am 8.2.2018 berichtet die Tagesschau im ARD über die Recherche Ergebnisse des Magazins Kontraste (http://www.tagesschau.de/wirtschaft/roche-ms-101.html)