Über mich

Birgit lächelnd ein Handbike nutzend
Birgit lächelnd ein Handbike nutzend

Birgit Brink, Hamburg.

Immer konnte ich selbst entscheiden, wie mein Leben aussieht. Wo ich wohne, ob ich die Bahn, das Fahrrad oder das Auto nehme, in welches Restaurant ich gehe oder in welchem Kino ich einen Film sehe. Auch die freie Arztwahl war möglich. Viel gelernt habe ich, heute bin ich Dipl-Volkswirtin und Stadtplanerin.

Seit 11 Jahren ist einiges anders, ich bekam die Diagnose MS. Von vielen Dingen musste ich mich inzwischen verabschieden. Mein geliebtes Fahrrad ist längst verkauft, ein entspannter Spaziergang oder eine Wanderung sind schon lange nicht mehr möglich, seit kurzem kann ich mein Auto nicht mehr steuern.

Heute nutze ich einen Rolli und muss immer fragen, ob meine Ziele barrierefrei erreichbar sind. Mit meinem Handbike – eine gute Alternative zum Fahrrad – kann ich zwar keine Stufen überwinden und für längere Strecken fehlt mir die Kondition, allerdings kann ich selbst bestimmen, wo es hin gehen soll. Ich muss mich nicht schieben lassen.

Trotz guter Hilfsmittel sind in Hamburg spontane Ausflüge fast unmöglich. Immer muss ich gut planen und recherchieren. Egal ob es in ein Restaurant, in die U-Bahn, eine Arztpraxis oder ein Theater gehen soll. Wie entspannt war es in Vancouver in Kanada. Jedes Starbucks oder Blenz Café war erreichbar und hatte eine Behindertentoilette, ich konnte in jede Straßenbahn steigen und musste nicht mühsam herausfinden, ob ein Ziel zugänglich ist.

MS habe ich schon sehr lange (fast 25 Jahre) und bin froh, lange ohne größere Einschränkungen gelebt zu haben. Oft nenne ich es die „Gnade der späten Diagnose“. Heute geht zwar alles ein wenig langsamer, aber es macht mir immer wieder Spaß, Neues zu lernen und Herausforderungen anzunehmen.

In diesem Blog sammel ich Beispiele für gute nachahmenswerte und schlechte Lösungen für eine behinderten(un)freundliche Umgebung. Gibt es solche in Deiner Stadt? Schimpft sich etwas rollstuhlgerecht, ist aber niemals mit einem Rolli zu erreichen? Gibt es Fälle, wo man mit dem Rolli die Treppe runterhüpfen muss, um auf das Rolli-WC zu kommen? Gibt es vorbildliche Lösungen, die nachahmenswert sind? Gern berichte ich über Veränderungen, die das Leben erleichtern oder erschweren.

Ich freue mich über Deine Beispiele für gute oder schlechte Lösungen, die ich in meinen Blog aufnehme. Hast Du auch aussagekräftige Photos? Dann schicke alles per Email an hindernisse@behindernisse.de oder nutze das Kontaktformular. Bitte gib immer an, ob Du als Autor/in genannt werden möchtest oder nicht.

Kleine Schwelle - großes Hindernis

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