Typisch Berlin – außen Hui, innen Pfui.

Axel Klein aus Berlin schickte mir heute diesen Bericht:

Ich wollte gestern in das neu eröffnete Bodemuseum auf der Museumsinsel. Von außen kommt man nur über eine Freitreppe mit 6 Stufen rein. Ich war ganz begeistert, als ich sah, daß das Problem im Sinne des Denkmalschutz für Rollifahrer perfekt gelöst wurde. Man fuhr auf ne Plattfom, die dann angehoben wurde. Gleichzeitig klappten die Stufen um, sodass man bequem reinfahren konnte. „Typisch Berlin – außen Hui, innen Pfui.“ weiterlesen

Eingesperrt!

Gestern war ich in der Hamburger Uni im Audimax. Die Toiletten für Fußgänger sind im Keller, aber es gibt eine Behindertentoilette, die zugänglich ist – oder soll ich lieber sagen zugänglich wäre. Natürlich war die Tür abgeschlossen und man muss sich erst einen Schlüssel besorgen. Den habe ich schnell bekommen. „Eingesperrt!“ weiterlesen

Zur barrierefreien Wohnung gehört auch ein barrierefreier Außenraum

Letzte Woche bekam ich von einer Wohnungsbaugenossenschaft ein Angebot für eine barrierefreie Wohnung. Sie liegt im 1. Obergeschoss, das Haus hatte sogar einen Aufzug. Der Grundriss der Wohnung sah gut aus, aber…. Irgendwie muss man in das Haus kommen. Die Rampe an der Treppe zum Hauseingang hat mindestens eine Steigung von 30 %. „Zur barrierefreien Wohnung gehört auch ein barrierefreier Außenraum“ weiterlesen

Wie soll man da mit einem Rollstuhl herein kommen?

Stolz steht auf der Webseite der Berliner Stadtbibliothek, dass Rollstuhlfahrer für das Haus Berliner Stadtbibliothek den Hintereingang im 2. Innenhof, Schlossplatz 6/7 nutzen sollen. Das Zentrum für Berlin-Studien und der Kleine Säulensaal in der Breite Str. 36 sind ebenfalls über diesen Weg erreichbar. „Wie soll man da mit einem Rollstuhl herein kommen?“ weiterlesen

Barrierefreie Bibliothek – barrierefrei?

Heute habe ich von einem wunderbaren Beispiel für barrierefreies Bauen und nicht-barrierefreies Nutzen erfahren. Die Humboldtbibliothek in Berlin-Reinickendorf. Innen ist sie für Rollstuhlfahrer/innen gut nutzbar. Allerdings muss man erst einmal hereinkommen. Es gibt eine Automatik-Tür, die allerdings abgestellt und mit einem Sperrgitter versperrt ist, damit sie sich nicht unverhofft öffnet und die Mitarbeiter/innen und Besucher/innen im Zug sitzen müssen. „Barrierefreie Bibliothek – barrierefrei?“ weiterlesen

Zugängliche Rolli-WCs

Auf dem Weg von Mecklenburg-Vorpommern nach Hamburg gibt es an der Autobahn die Rastätte Trave. Auf den Schildern werden groß Rolli-Toiletten angekündigt. Die wären sogar zugänglich gewesen, wenn nicht die Tür abgeschlossen gewesen wäre. Man musste die Treppe rauf und dann wieder in den Keller, um zu den Toiletten zu kommen. Eine Klingel, um von unten herein zu kommen, habe ich spontan nicht gefunden. Da frag ich mich, warum die große Ankündigung auf den Schildern?

Raststätte Trave

Nachtrag 2011

Man hat gelernt! Nun kann man mit einem Euro-Schlüssel zu den Toiletten kommen. Ist gut, wenn sich eine schlechte Lösung in eine gute verwandelt.

 

Zugänglichkeit von öffentlichen Gebäuden?

Eigentlich sollten öffentliche Gebäude barrierefrei zugänglich sein. Eigentlich. Oft muss man 20 Stufen bewältigen, um in ein Rathaus zu kommen. Rampen sehen hässlich aus und brauchen zu viel Platz oder der Denkmalschutz macht einen Strich durch die Rechnung. Schön ist, wenn man fitte Fußgänger um Hilfe bitten kann, wenn man selbst die Hindernisse nicht überwinden kann. Aber was macht Mensch, wenn kein Helfer weit und breit zur Verfügung steht?

Öffentlichkeitswirksam mit dem Rollstuhl durch Friedrichshafen

Wenn Zeitungen gerade ihr Sommerloch stopfen müssen, kann man sie dazu gewinnen, über Touren der Behördenmitarbeiter mit dem Rollstuhl durch die Stadt zu berichten. Oft zieren sich Mitarbeiter, den Platz im Rollstuhl einzunehmen. Aber wenn, dann kommen eventuell auch Zeitungsreporter, knipsen ein nettes Photo und schreiben einen Bericht, der sich positiv auf die Wählerzahlen auswirkt. Solche Öffentlichkeitswirksamen Touren können für Ungeübte anstrengend sein – insbesondere wenn sie Holperstrecken im Rollstuhl bewältigen müssen. Leider hält das große Medieninteresse nur für kurze Zeit.

Keine gute Presse bekommen die Bürgermeister, die sich für Rollstuhlfahrer/innen nicht interessieren und sich weigern, mal eine andere Perspektive einzunehmen. Sie hinterlassen so einen äußerst schlechten Eindruck.

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