Alles gut?

Es hat sich viel getan – gutes und schlechtes

In den letzten 12 Jahren hat sich im Hamburger Verkehrsverbund (HVV) in Sachen Barrierefreiheit eine Menge getan. Nachdem der Hamburger Senat entschieden hatte, dass das U-Bahnnetz endlich für alle Menschen zugänglich werden muss, waren erst 36 % aller Stationen für alle zugänglich. Nach einer anstrengenden Zeit mit vielen Einschränkungen und Hindernissen für die Fahrgäste sind heute immerhin knapp 95 % der 93 Stationen barrierefrei zugänglich, d. h. sie haben einen Lift, (teil) erhöhte Bahnsteige und ein taktiles Leitsystem für blinde und sehbehinderte Menschen.

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Bevor man eine Fahrt antritt, sind heute die drängenden Fragen nicht, ob es einen Aufzug gibt, sondern ob dieser auch tatsächlich funktioniert und die taktilen Leitsysteme zugänglich sind. Über den aktuellen Zustand aller Aufzüge informiert die Live-Auskunft des HVV (https://www.hvv.de/de/aufzuege). Informationen, ob Bahnsteige ausreichend für blinde und sehbehinderte Menschen ertastbar sind, gibt es nicht.

Das „große Liftprogramm für Hamburg“ zeigt, dass konsequente politische Entscheidungen und deren Umsetzung zu guten Ergebnissen führen können. Oft ist die Realisierung nicht leicht, jedoch mit dem Ideenreichtum verschiedener Akteure lösbar.

Parallel zu den spürbaren Verbesserungen im HVV wird die Deutsche Bahn für die spürbaren Verschlechterungen von allen Seiten heftig kritisiert. (Quelle: Die vier größten Probleme der Deutschen Bahn, Scarlett Sternberg, Julia Klaus, März)

Von 1994 bis 2022 wurde die Betriebslänge des Bahnnetzes um rund 20 Prozent reduziert.

Weniger Gleise bei steigender Nachfrage bedeuten, dass jene, die in Betrieb sind, mehr beansprucht werden. Auch hier sparte die Bahn lieber, anstatt zu sanieren. Das verdeutlichen die “Langsamfahrstellen”. die eingerichtet werden, d.h. man braucht für eine Fahrstrecke deutlich mehr Zeit. Anstatt Geld in die Sanierung des Bahnnetzes zu stecken, hat die Finanzierung prestigeträchtiger Projekte die höhere Priorität (Stuttgart 21, Verlegung des Fernbahnhofs Hamburg- Altona)

Die Zukunftsaussichten der DB sind düster und es ist wenig verwunderlich, wenn Menschen für Fernreisen eher ins PKW oder Flugzeug steigen. Bis 2030 sollen 40 wichtige Strecken-Korridore saniert werden. Während die Schweizer Bahn (SBB) die Strategie verfolgt, unter „laufendem Rad“ zu sanieren, setzt die DB auf Vollsperrungen und Umleitungen über Nebenstrecken auf denen jedoch Weichen und Ausweichgleise fehlen. So ist nach Aussage eines Lokführers das Chaos vorprogrammiert.

Fazit: Spontan in Bahn oder Bus einzusteigen ist in Hamburg für alle jederzeit möglich, bei der deutschen Bahn nicht. Damit werden all die Menschen ausgeschlossen, die keinen PKW oder Flugzeug nutzen können oder wollen. um so zur Veringerung des Klimawandels beizutragen.

(c) Birgit Brink, Dezember 2023

Gastbeitrag: Inklusion am Arbeitsplatz

LEITFADEN: MITARBEITER MIT BEHINDERUNGEN BESCHÄFTIGEN

„Der Grad der Behinderung trifft keine Aussage über die Fähigkeiten und Fertigkeiten eines behinderten Beschäftigten bei der Ausübung seines Jobs.“ – Carola Fischer, Geschäftsführerin BIH

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