In Hamburg gibt es 4.700 Arztpraxen, aber nur ein kleiner Teil davon ist für alle zugänglich und nutzbar. Stufen machen das Betreten mit Gehstock, einem Rollstuhl oder Rollator unmöglich, Fahrstühle fehlen oder sind viel zu klein, Blinde können sich nicht orientieren, für Gehörlose ist die Kommunikation mit Arzt und Sprechstundenhilfen unmöglich. Die freie Arztwahl ist für Menschen mit unterschiedlichen Einschränkungen nur theoretisch möglich, da es schwierig ist, eine zugängliche Praxis zu finden. Das Ziel ist klar: Mehr barrierefreie Arztpraxen für Hamburg.
Auf dem Weg dorthin, werden Mediziner, die den Neu- oder Umbau ihrer Praxis planen, seit Januar 2015 mit dem Praxis-Tool Barrierefreiheit unterstützt. Es erleichtert die Planung, so dass auch zukünftig Menschen mit Beeinträchtigungen eine Praxis nutzen können.
Die Software für das Expertensystem wurde von der Stiftung Gesundheit mit finanzieller Förderung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales entwickelt. Sie unterstützt bei der Planung des Neu- oder Umbaus einer Praxis. Vorgeschlagen werden Ideen für Maßnahmen der Barrierefreiheit. Ärzten steht ein virtueller Bauplaner für ihre Praxis zur Verfügung. Außerdem sind vielfältige Informationen über Fördermittel, Vorschriften, sowie Hinweise von Experten verfügbar– Das Expertensystem (http://www.praxis-tool-barrierefreiheit.de/) für die barrierefreie Arztpraxis kann von Interessierten kostenfrei genutzt werden
Hoffentlich wird es vielfach angewendet.