Oft denke ich, meiner Umwelt auf die Nerven zu gehen mit dem Thema „Zugänglichkeit für alle ermöglichen“. Menschen ohne Einschränkungen scheinen zu denken, dass Menschen mit Einschränkungen und anerkannter Schwerbehinderung Forderungen haben, die Unmengen an Geld verschlingen und viel zu wenigen zu Gute kommen. Wie oft bekommt man zu hören, Schwerbehinderte profitierten von besonderen Vorteilen (sie heißen richtigerweise Nachteilsausgleiche), um die sie beneidet werden und die alle anderen auch gerne hätten. (z. B. breite Parkplätze, 5 Tage Sonderurlaub, günstige bzw. kostenfreie Fahrt im ÖPNV, etc.). Ich würde gern darauf verzichten, wenn mir jemand meine Mobilität zurückgäbe.

Ok, Neid ist die eine menschliche Regung, die ich ignorieren kann. Gedankenlosigkeit kann ich aber nicht ignorieren. Ich fühle mich ausgeschlossen, wenn bei Planungen das Thema Barrierefreiheit völlig ignoriert wird. Oft bemerke ich, dass es vielen mobilen Leuten völlig egal ist, ob ein Ort für alle zugänglich ist. Und es bleibt allein mir überlassen, ob und wie ich irgendwo hinkomme oder ob ich eine Veranstaltung ganz sausen lasse.
Ich wünsche mir, dass ich nicht jedes mal über die Zugänglichkeit eines Ortes neu nachdenken und oft auf eine Teilnahme verzichten muss weil es nicht geht.
Das nervt!