In jedem Jahr stellen sich viele Hamburger die Frage, ob die Alster zufrieren wird. Das passiert nur selten und wenn, ist es ein großes Ereignis. Medienwirksam messen Vertreter der Stadt die Dicke des Eises, beobachten jede Wettervorhersage für die nächsten Tage..
2012 hat der Winter ganz Europa fest im Griff. In Norddeutschland ist es trocken, zum Glück fällt kaum Schnee. Bei Temperaturen von -10 bis -20 Grad Celsius frieren nicht nur die Menschen, sondern auch alle Gewässer.
Die zugefrorene Außenalter ist ein besonderes Ereignis. Menschen lieben es, über den zugefrorenen See zu spazieren.
Am 8.2. verkündet der Bezirksamtsleiter Sevecke „das Eis ist dick genug“, einem Alstereisvergnügen, dem erste seit 15 Jahren, steht nichts mehr im Weg.
Hinter den Kulissen laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Lizenzen für den Betrieb von Imbissständen sind knapp und heiß begehrt. Budenbetreiber, die eine der 60 Lizenzen ergattern konnten, decken sich mit Vorräten ein. Sie erwarten ein gutes Zusatzgeschäft im frostigen Winter.
Jedoch sind so einem “Vergnügen” Grenzen gesetzt. Die Vorbereitungen sind sehr aufwändig, strömen die Besucher in Massen auf die Alster, können sie nicht jeden Service erwarten, der ihnen sonst bei Großveranstaltungen geboten wird. Auch ist ungewiss, wie lange der Spuk dauern wird. Tauwetter kann ihm schnell ein Ende setzen.
Birgit Brink, März 2012